Das Wirken des Künstlers

Das Wirken des Künstlers:
feinfühlig sein und sich empfänglich halten.
Die Welt geht ihn an.

Sein Werk ist autobiographisch, Ausdruck seiner Selbst und der Welt und des Lebens, wie er darin steht.
Und doch ist sein Schaffen universell. Es ist an ihm, das zur Sprache zu bringen, was im Raum schwingt. Das, was viele spüren, zu fangen in Form, dass es greifbar wird.

Künstler bauen Spiegel und Lichthäuser, die Wege aufzeigen und Hoffnung. Die zeigen: ich bin hiermit nicht allein.
Das, was uns alle angeht, was uns verbindet, das uns tief berührt, das die Hand nach uns ausstreckt. Die Künstler müssen dem die Hand reichen.

Wir Künstler sind die Zentren, die Knotenpunkte, die Prismen, die Trichter, die Tunnel - denn dieses große Unbenannte das in der Luft liegt, das in solch Mannigfaltigkeit Form annimmt, wir können es bündeln, für kurze Zeit bändigen, es im Moment fangen bevor es sich uns wieder entzieht und in weite Lüfte hebt.

Wir können dessen Einheit erfahrbar machen.
Diese Ahnung (leise) der Einheit (laut).

- Lisa Schreiber, March 2022